Gehörst du auch zu denjenigen, die sich rund um Neujahr Wünsche und Ziele fürs neue Jahr aufschreiben? Dann wird dir die Bedeutung des Jahreswechsels für die Selbstreflexion nicht entgangen sein.
Genau dafür eignen sich die magischen Rauhnächte, die je nach Überlieferung entweder am 21. oder am 24. Dezember beginnen und Teil Jahrhunderte alter Traditionen sind.
Was sind die Rauhnächte?
Schon die Germanen und Kelten haben in dieser Zeit Feste gefeiert. Zurückführen lassen sich die Rauhnächte auf die germanische und keltische Mythologie, wo diese 11 Tage (und damit 12 Nächte) nicht Teil des Kalenders waren und damit außerhalb der Zeit verortet worden sind. Symbolisch standen diese 12 Nächte jeweils für einen Monat im neuen Jahr.
Der Begriff „Rauhnacht“ leitet sich wahrscheinlich von „Rauch“ ab. In germanischen und keltischen Traditionen wurde nämlich davon ausgegangen, dass gerade in den Rauhnächten besonders viele Geister unterwegs sind, die in der Gestalt von Rauch auftreten.
Die Rauhnächte heute
Du fragst dich vielleicht, was du denn heute mit dieser alten Tradition anfangen kannst. In der Gegenwart werden die Rauhnächte immer noch als Vorausschau und Vorbereitung auf das neue Jahr angesehen.
Nutze diese mysthische Zeit, um dich auf das neue Jahr vorzubereiten, deine Wünsche, Träume und Ziele zu fokussieren und vergangene Erlebnisse zu reflektieren. So, wie die durch die christliche Tradition geprägte Weihnachtszeit, sind auch die Rauhnächte eine Zeit der Besinnlichkeit.
Um dir ein bisschen Inspiration für deine Rauhnächte auf den Weg zu geben, haben wir 5 Ideen für dich gesammelt.
1. Ritual: Traumtagebuch
Da man früher davon ausging, in der Zeit der Rauhnächte besonders viel zu träumen und diesen Träumen eine Aussagekraft über das kommende Jahr zusagte, ist es eine schöne Idee, ein Traumtagebuch zu führen. Nutze dazu am besten direkt nach dem Aufwachen ein Notizbuch, in dem du alles, woran du dich aus der vergangenen Nacht erinnern kannst, notierst. Zum Ende der Rauhnächte liest du dir all deine Notizen durch und reflektierst, was das Geträumte aussagen könnte.
Du hattest lauter Albträume? Mache dir keine Sorgen, denn deine Träume müssen natürlich nicht zwingend eine 1-zu-1 Vorausschau auf deine Zukunft abbilden. Sehr wahrscheinlicher ist es, dass du deine gegenwärtigen Gedanken, Gefühle und Erfahrungen im Traum verarbeitet hast. Aber auch das bietet dir eine wunderbare Einsicht in deine Gefühlswelt, um dich dir selbst näher zu bringen.
2. Ritual: Dankbarkeits-Liste
Du möchtest das vergangene Jahr reflektieren und das Gedanken-Chaos in deinem Kopf ordnen? Du möchtest möglichst positiv zurückblicken und Freude in deinem Leben entdecken? Dann fertige eine Dankbarkeitsliste an.
Diese muss nicht an einem Tag erstellt werden, sondern du kannst auch in jeder Rauhnacht einen Aspekt aufschreiben, der dich mit Freude erfüllt. Das können große Aspekte sein, wie Freundschaft, Liebe oder erreichte Meilensteine. Das können aber auch kleine, banale Aspekte sein, wie das Zelebrieren des Kaffee-Trinkens am Morgen oder die täglichen netten Unterhaltungen mit dem Lieblings-Nachbar oder einer netten Arbeitskollegin.
Auch, wenn es dir für den Moment schwer fällt, wenn du tief in dich gehst, findest du bestimmt viele Dinge, für die du dankbar bist.
Auch hier kannst du am Ende der Rauhnächte noch einmal deine ganze Liste durchlesen und dir jeden einzelnen Aspekt in dein Gedächtnis rufen. Mache daraus eine kleine Meditations-Übung, indem du deine Liste in Gedanken aussprichst und dir die Momente bildlich vorstellst. Vielleicht assoziierst du auch bestimmte Geräusche, Gerüche oder andere Sinneswahrnehmung damit. Probiere es aus!
3. Ritual: Nach vorne ausrichten
Mit deiner Dankbarkeitsliste hast du bereits das vergangene Jahr reflektiert und liebevoll damit abgeschlossen. Jetzt möchtest du nach vorne schauen!
Auch in diesem Ritual macht es Sinn, dass du deine Gedanken schriftlich notierst. Dann geraten deine wertvollen Reflektionen nicht in Vergessenheit und du kannst sie dir immer wieder hervorholen, wenn du deinen Fokus verloren hast.
Zücke Papier und Stift und beantworte für dich die folgenden Fragen:
- Was motiviert mich/Was treibt mich an?
- Was raubt mir Energie/Was hält mich klein?
Im zweiten Schritt beantwortest du diese Fragen:
- Was kann ich tun, um mehr von den Dingen, die mich antreiben, in mein Leben zu bringen?
- Was kann ich tun, um weniger von den Dingen, die meine Energie schwächen, in meinem Leben zu haben?
Resultierend aus deinen letzten Antworten, fällt es dir jetzt leichter, diese letzte Frage zu beantworten:
- Was ist meine Vision für das kommende Jahr? Was sind meine Ziele?
Dieses Ritual dient einer tiefen Selbstreflektion, die über die obligatorischen Ziele, wie „mehr Sport machen“ und „gesünder essen“ hinausgehen. Vielleicht fallen dir jetzt völlig andere Aspekte ein, an die du sonst nicht gedacht hättest. Oder du bestärkst dich in deiner Vision, weil du diese mit Argumenten unterfüttert hast.
4. Ritual: Verbanne deine bösen Geister
Vielleicht haben dich dieses Jahr so einige negative Gedanken und Selbstzweifel geplagt. Es ist typisch, dass wir dazu neigen, uns erfolgreich selbst im Weg zu stehen. Dabei sind es Ängste und unsere Gedankenmuster, die uns immer wieder Steine in den Weg legen.
Du möchtest das ändern? Dann verbanne deine bösen Geister und sei dir selbst ein Freund. Dazu hilft dir das folgende Ritual: Du schreibst all deine negativen Gedanken auf und schreibst sie anschließend in Positive um. Diese Gedanken können sich um deine eigene Person drehen, um deine Umwelt oder deine Mitmenschen.
Folgendes Beispiel:
- Ich kann das nicht » Ich schaffe das!
- Ich bin nicht gut genug » Ich bin liebenswertswert und wertvoll, so wie ich bin
- Mein Umfeld gibt mir nicht genug Liebe » Ich lasse mein Umfeld wissen, dass ich mir mehr Liebe wünsche
Schreibe deine negativen und positiven Gedanken getrennt voneinander auf Papierschnipsel auf. Die negativen verbrennst du und wiederholst dabei in Gedanken deinen positiven Satz, um dich von den alten Gedankenmustern zu befreien. Anschließend kannst du deine positiven Gedanken zum Beispiel in einem Glas sammeln. Immer, wenn es dir psychisch schlecht geht, kannst du diese hervorholen und mehr Positivität in dein Leben bringen.
Fühlen sich die positven Sätze nicht schon viel besser an? Es geht hierbei nicht darum, negative Erfahrungen und Gefühle zu verbannen. Trauer, Wut und Verweiflung sind legitim und sollten nicht verdrängt werden. Es geht vielmehr darum, dass du deine Gedankengänge bewusst reflektierst und hinterfragst und von einer passiv-leidenden in eine aktiv-handelnden Position übergehst.
5. Ritual: Verbanne die äußeren bösen Geister
In diesem Ritual wird es etwas spiritueller: Wir verbannen die bösen Geister, die sich in der Zeit der Rauhnächte umhertreiben. Vielleicht möchtest du dir das zu vertreibende Dämonische weniger als Geister, sondern eher in Form negativer Energien vorstellen.
Um dein Haus/deine Wohnung zu reinigen, nutzen wir die alte Tradition des Räucherns. Dafür kannst du Weihrauch, Salbei, Rosen oder andere Kräuter verwenden. Du kannst in den verschiedenen Räumen auch verscheidene Kräuter verwenden, wenn du möchtest (z.B. Baldrian im Schlafszimmer, Lavendel im Wohnzimmer etc.). Achte darauf, dass du eine feuerfeste Unterlage verwendest. Starte dabei an deiner Eingangstür und bewege dich im Uhrzeigersinn durch jeden Raum. Damit die negativen Energien oder die bösen Geister entweichen können, öffnest du die Fenster.
Tipp: Es gibt bereits fertige Räuchersets, die du dafür nutzen kannst.
Miriam
Rundum Yoga Redaktion
Wer schreibt hier
Miriam schreibt leidenschaftlich gerne und recherchiert für unsere Rundum Yoga Redaktion. Wenn ihr Themenwünsche habt, fragt gerne nach!